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Wie? Was? Warum?

Online einzukaufen wird immer populärer. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Shopping-Konzerne wie Amazon versuchen, immer neue Wege zu finden, den Einkauf weitestgehend zu vereinfachen – man denke beispielsweise an den 1-Click-Button, der den gesamten Checkout-Prozess umgeht und die Ware direkt bestellt.

Dies nur als eines von unzähligen Elementen, die in ihrer Gesamtheit eine möglichst friktionsfreie User-Experience (UX) beim Onlineshopping schaffen sollen. Welche Elemente aber machen diese Gesamtheit aus? Welche UX-Prinzipien stecken hinter den einzelnen Stationen von der Startseite über die Produktseite bis zum Kauf?

Denken wir ernsthaft darüber nach, warum User-Experience vor allem im Bereich des Onlineshoppings immer bedeutender wird und warum so viele Ressourcen dafür aufgewandt werden, kommen wir irgendwann unweigerlich zum Schluss, dass dies monetäre Gründe haben muss. Über die Frage, ob eine herausragende User-Experience letzten Endes also eher den Kunden und Nutzern oder doch eher den Unternehmen dienlich ist, könnte man angesichts dessen wahrscheinlich lange und ausführlich diskutieren – dies zu tun ist aber nicht Ziel dieser Arbeit.

Denn meiner persönlichen Ansicht nach ist es wichtig, als User- Experience-Designer für beide Seiten – also für die Kunden wie auch für die Unternehmen, welche die Onlineshops betreiben – großartige Arbeit zu leisten. Diese Masterarbeit ist damit einerseits für all jene inte­ressant, die wissen wollen, wie mit User-Experience loyale Kunden geschaffen und Conversions gesteigert werden können.

Andererseits aber auch für all jene, die sich für uns Menschen und unsere Psyche interessieren – in diesem Fall speziell dafür, wie in Onlineshops für Kunden Erlebnisse und damit Emotionen geschaffen werden. Aber auch, wie wir durch bestimmte Techniken manipuliert und zum Kauf verleitet werden.

Kurz zum Begriff Conversion (dt. Konversion, Umwandlung): Es geht darum, einen Besucher in einen Kunden umzuwandeln. Einfach ausgedrückt heißt eine Conversion für uns also, dass ein Kauf abgeschlossen wurde. Der Begriff kann auch noch viele andere Bedeutungen haben, diese sind in diesem Kontext aber eher irrelevant.

Um alle in dieser Arbeit dokumentierten User-Experience-Praktiken nicht zusammenhanglos darstellen zu müssen, um ihnen also einen Kontext zu geben, stellen wir uns vor, dass wir einen kleinen, sympathischen Shop für Hochzeitspapeterie erstellen möchten. Unsere Besucher sollen aus vielen unterschiedlichen Designs von beispielsweise Einladungen, Dankeskarten oder Tischkärtchen auswählen können, um diese dann direkt auf den einzelnen Produktseiten zu konfigurieren. Die letztendliche Gestaltung, also etwa das Einsetzen der Texte in die Designs, übernehmen wir als professionelle Hochzeitspapeteriegestalter.

Selbstverständlich soll damit nicht gesagt sein, dass die in der Arbeit beschriebenen Empfehlungen nur für dieses Konzept zutreffend sind. Ganz im Gegenteil geht es mir vor allem darum, möglichst allgemeingültige UX-Praktiken ausfindig zu machen und aufzuzeigen. Aus diesem Grund werden wir uns in bestimmten Kapiteln auch teilweise außerhalb dieses Kontextes befinden.

Bevor wir jetzt aber schon wieder aus dem Kontext ausbrechen, begeben wir uns erst mal direkt hinein.