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Fußzeile

Ganz oben das Menü. Und ganz unten die Fußzeile – oder Footer. Dieser Begriff kommt, wie auch Above-The-Fold, aus dem Druckwesen und beschreibt ein Element, das auf jeder Seite vorhanden und ganz unten nach dem Inhalt platziert ist (Fessenden 2014). Eine Fußzeile bildet bestenfalls nicht einfach nur den Abschluss einer Website mit beispielsweise einem Link zum Impressum, sie sollte auch wahren Mehrwert bieten.

Für Designer ist sie oft ein notwendiges Übel bei der Gestaltung einer Website. Dabei wird viel zu häufig ihr großes Potential unterschätzt, denn entgegen vieler Annahmen ist es nicht der Content Above-The-Fold, mit dem unsere Nutzer am meisten interagieren. Chartbeat hat durch Analysen von 25 Millionen Besuchen auf unterschiedlichsten Websites herausgefunden, dass die meisten Interaktionen auf Websites Below-The-Fold, also unterhalb des nach dem Seitenaufbau sichtbaren Bereichs, stattfinden. Und, dass ein Großteil der Nutzer Websites nicht verlassen, bevor sie nicht die Fußzeile gesehen haben (Schwarz 2017).

Darüber hinaus konnte das Unternehmen UserTesting eine Steigerung von 50 Prozent ihrer Conversion-Rate feststellen, nachdem sie Call-To-Action-Links in die Fußzeile aufgenommen hatten (Macdonald 2014). Die Conversion-Rate zeigt übrigens das Verhältnis der Gesamtzahl der Besucher einer Website zu den Conversions, also in unserem Fall den Käufen.

Experten sehen den großen Vorteil von Fußzeilen darin, dass sie Besuchern, die oberhalb des Footers schon finden, was sie gesucht haben, nicht im Weg stehen und die Seitenkomplexität auch nicht erhöhen. Damit ist die Fußzeile eine hilfreiche Ergänzung für jede Website, die nicht auf Kosten der User-Experience geht und diese ganz im Gegenteil sogar deutlich heben kann.

Anwendungsfälle

Untersuchungen der Nielsen Norman Group brachten zwei der häufigsten Anwendungsfälle von Fußzeilen hervor. Beim ersten Fall haben unsere Nutzer auf der Seite, auf der sie sich gerade befinden, nicht gefunden, was sie suchen, und scrollen ans Ende der Seite zum Footer, um dort danach Ausschau zu halten – beispielsweise nach allgemeinen Informationen über unser Unternehmen oder einer Unterseite mit Jobangeboten. Denn weniger relevante Unterseiten, die vor allem im Kontext des Hauptmenüs keinen Platz finden, können hier gut untergebracht werden.

Beim zweiten Fall scrollen unsere Nutzer direkt zur Fußzeile, um Informationen zu erhalten, die sie dort erwarten, weil sie es von anderen Websites so gelernt haben. Dabei kann es sich beispielsweise um Kontaktinformationen oder Social-Media-Links handeln.

Elemente im Footer

Es gibt keine einheitlichen Vorgaben oder Empfehlungen, was in einer Fußzeile zu finden sein sollte – dies sollte ganz von den jeweiligen Zielen der Website abhängig gemacht und getestet werden. Klassische Elemente einer Fußzeile sind aber weiterführende Links, Informationen über das Unternehmen, die Möglichkeit zur Newsletteranmeldung, Social-Media-Links sowie rechtlich relevante Informationen wie das Impressum oder die Datenschutzbestimmung.

Bei langen Seiten kann es sogar ratsam sein, das Hauptmenü in die Fußzeile erneut aufzunehmen, sofern es nicht – wie es bei uns der Fall ist – ohnehin am oberen Bildschirmrand fixiert ist. Damit erinnern wir unsere Nutzer am Ende der Seite an die wichtigsten Seiten unseres Shops und damit auch erneut an unser Angebot.

Kleine Hinweise auf die Zufriedenheit von Kunden im Footer können einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von Vertrauen in unser Unternehmen und unsere Produkte leisten und damit Besucher unserer Website, die vielleicht gerade dabei waren, unseren Shop zu verlassen, doch für uns gewinnen.

Einer der Hauptgründe, warum potenzielle Kunden den Zahlungsprozess abbrechen, ist, dass wir ihre bevorzugte Zahlungsmethode nicht anbieten. Die Fußzeile bietet die Möglichkeit, mit kleinen Icons über die vorhandenen Zahlungsmethoden schon im Voraus aufzuklären.

Onlineshop-UX 25